Grüß euch!
Unsere Religion ist mehr als bloß der Glaube an die Götter, es ist eine Lebensweise. Ich versuche stetig meine Lebensweise an die Werte unserer Vorfahren anzupassen, dass ist aber nicht immer einfach für mich, da ich vieles dieser Lebensweise in die heutige Zeit "übersetzen" muss.
Mich interessiert sehr, ob und wie ihr versucht euer Leben nach den Werten unseres Glaubens zu leben?
Vorweg sei gesagt, dass sich für mich die Anpassung meiner Lebensweise bisher ausschließlich positiv angefühlt und ausgewirkt hat, was mich natürlich in meinem Glauben noch weiter bestärkt. Nun ein paar Dinge, die ich durch unsere Religion entweder verändert habe oder noch intensiver betreibe.
Da ist als erstes die Treue. Egal ob Treue zu Freunden oder Treue zu "einem König". Nur weil wir nicht mehr schlachtend durch die Lande ziehen und einen Anführer bis in den Tod folgen, heißt das ja nicht, dass wir niemanden mehr die Treue halten. Dieser Grundgedanke bleibt aufrecht und gültig. Als neuestes Beispiel fällt mir die Treue zu meinem Vorgesetzten in der Arbeit ein. Das klingt vielleicht ein bisschen eigen, aber ich sehe meinen direkten Vorgesetzten als Anführer an, der meine Treue verdient. Nicht bloß weil er mein Vorgesetzter ist, sondern weil er sich durch seine Führungsqualität bei mir bewiesen hat. Somit halte ich auch meine Treue zu ihm und würde ihn nie hintergehen oder ausbooten. Das wurde mir vor kurzem erst sehr bewusst, wie ein 2. um seine Stellung warb und ich ganz eindeutig Stellung beziehen konnte, und es hat sich gut angefühlt.
Die Treue zu Freunden und Familie halte ich ähnlich. Was bis heute gleich geblieben ist, ist der Grundsatz "Deine Feinde sind auch meine Feinde". Fand sich in damaliger Zeit ein Paar zusammen, so wurden die Familienfehden von beiden Seiten übernommen. Und auch heute kann sich all jener, welcher eine Fehde mit meiner Familie oder der Familie meiner Frau bzw. Freundin beginnt, das er/sie auch mich zum Feind haben wird.
Ein anderes Thema ist die Gastfreundschaft. Diese wurde bei unseren Vorfahren groß geschrieben. Klopfte ein Fremder in kalter Wintersnacht an deine Tür und bat um Obdach für eine Nacht, so war es verpönt ihm nicht zumindest eine Mahlzeit und ein Bett für die Nacht im Warmen bereitzustellen. So werde auch ich niemals einen Freund abweisen, wenn er eine Unterkunft auf Zeit benötigt. Eine spannende Thematik ist dabei die derzeitige Flüchtlingssituation. Ausgehend von den Flüchtlingen, die wirklich kommen weil sie Schutz suchen, wie würden sie von unseren Vorfahren aufgenommen werden? In dieser Hinsicht bin ich mir noch nicht sicher, freue mich aber Meinungen von euch.
Das waren nur ein paar Beispiele, die mir als Lebensweisen-Anpassung (neben den Feiern unserer Feste und allem anderen "selbstverständlichem") eingefallen sind. Falls das Thema Interesse erweckt und ihr auch euren Meinungen dazu gebt, werde ich natürlich noch mehr nennen.
Ich bin gespannt auf deinen Beitrag!
Beste Grüße,
Philipp