Da das Thema ja immer mal wieder auftaucht und teilweise äußerst kontrovers besprochen wird, möchte ich hier mal etwas über die drei Stände, vor allem über den Adel, schreiben. Ein ähnlicher Text findet sich zwar im schon in meinem Blog und bei WodansErben, dennoch möchte ich das noch mal genauer ausführen. Zum Einstieg erstmal Ausschnitte aus dem Rigsmal:
2 Weiter wandelnd des Weges inmitten
Traf er ein Haus mit offener Tür.
Er ging hinein, am Estrich glüht´es:
Da sah ein Ehpaar, ein altes, am Feuer
Ai und Edda in übelm Gewand.
3 Zu raten wußte Rigr den alten:
Er saß zu beiden der Bank inmitten,
Die Eheleute zur Linken und Rechten.
4 Da nahm Edda einen Laib aus der Asche,
Schwer und klebricht, der Kleien voll.
Mehr noch rug sie auf den Tisch alsbald:
Schlemm in der Schüssel ward aufgesetzt,
Und das beste Gericht war ein Kalb in der Brühe
5 Auf stand darnach des Schlafes begierig
Rigr, der ihnen wohl raten konnte,
Lete zu beiden ins Bett sich mitten,
Die Eheleute zur Linken und Rechten.
6 Da blieb er drauf drei Nächte lang
Dann ging er und wanderte des Wes inmitten.
Danach vergingen der Monden neun.
7 Edda genas, genetzt ward das Kind,
Weil schwarz von Haut geheißen Thräl
8 Es begann zu wachsen und wohl zu gedeihn,
Rauh an den Händen war dem Rangen das Fell,
Die Gelenke knotig, (von Knorpelgeschwulst)
Die Finger feist, fratzig das Antlitz,
Der Rücken krumm, vorragend die Hacken.
(…)
13 Die Töchter hießen Trumba und Kumba
Oeckwinkalfa und Arennejia;
Ysja und Ambatt, Eikindiasna,
Tötroghpia und Trönobeina,
Von ihnen entsprang der Knechte Geschlecht
Die ersten 13 Strophen behandeln die Schaffung der Knechte Sie bilden den niedrigsten der drei Stände. Dennoch haben auch sie Rigr (Heimdall) in ihrer Ahnenreihe. Das ist insofern wichtig, das die Knechte keine „Untermenschen“ darstellen. Sie sind von Rigr (Heimdall) schlicht dazu auserkoren, die groben und schweren Arbeiten zu erledigen.